Vergrößern Sie den Möwennebel
Die Videosequenz unten beginnt mit einem weiten Blick auf die Milchstraße, bevor sie sich dem bekannten hellen Stern Sirius und dem nahegelegenen Sternbild Orion (Der Jäger) nähert. Wir sehen ein schwaches rotes Objekt, das einem fliegenden Vogel ähnelt – den Möwennebel (IC 2177) und zoomen in eine Region, die sich als dramatische Sternentstehungsregion herausstellt. Die letzte Ansicht des Kopfteils der Möwe ist ein neues Detailbild vom Wide Field Imager des MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskops.
Nebel gehören zu den visuell beeindruckendsten Objekten am Nachthimmel. Sie sind interstellare Wolken aus Staub, Molekülen, Wasserstoff, Helium und anderen ionisierten Gasen, in denen neue Sterne geboren werden.

Dieses neue Bild vom La-Silla-Observatorium der ESO zeigt einen Teil einer stellaren Kinderstube mit dem Spitznamen Möwennebel. Diese Gaswolke scheint den Kopf der Möwe zu bilden und leuchtet hell aufgrund der energetischen Strahlung eines sehr heißen jungen Sterns, der in ihrem Herzen lauert. Die Detailansicht wurde mit dem Wide Field Imager des MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskops erstellt. Bildnachweis:DAS
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Dieses neue Bild des Wide Field Imager am MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop am La-Silla-Observatorium der ESO in Chile zeigt den Kopfteil des Möwennebels. Es ist nur ein Teil des größeren Nebels, der formaler als IC 2177 bekannt ist und seine Flügel mit einer Spannweite von über 100 Lichtjahren ausbreitet und einer fliegenden Möwe ähnelt. Diese Gas- und Staubwolke befindet sich etwa 3700 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Der Möwennebel liegt genau an der Grenze zwischen den Sternbildern Monoceros (Das Einhorn) und Canis Major (Der Große Hund) und ist nah an Sirius, dem hellsten Stern am Nachthimmel. Der Nebel liegt mehr als vierhundert Mal weiter entfernt als der berühmte Stern.
Der Komplex aus Gas und Staub, der den Kopf der Möwe bildet, leuchtet hell am Himmel aufgrund der starken ultravioletten Strahlung, die hauptsächlich von einem brillanten jungen Stern – HD 53367 – stammt, der in der Mitte des Bildes zu sehen und zu bringen könnte sei das Auge der Möwe.
Die Strahlung der jungen Sterne lässt das umgebende Wasserstoffgas in sattem Rot leuchten. Das Licht der heißen blau-weißen Sterne wird auch von den winzigen Staubpartikeln im Nebel gestreut, um an einigen Stellen des Bildes einen kontrastierenden blauen Dunst zu erzeugen.
Obwohl der deutsch-britische Astronom Sir William Herschel bereits 1785 einen kleinen hellen Klumpen im Möwennebel-Komplex zum ersten Mal beobachtete, musste der hier gezeigte Teil etwa ein Jahrhundert später fotografisch entdeckt werden.